News [Handball] 29.12.2025 - 09:09 Uhr
Thriller in drei Akten – Zwei Halbzeiten und ein Siebenmeter
Mainzer Dynamites – HSV Solingen-Gräfrath 76 27:28 (15:16) - In ausverkaufter Halle bekamen die Handballfans in Mainz genau das, was angekündigt war: Hochspannung über 60 Minuten. Ein intensiver Schlagabtausch, ein würdiger Abschluss des Handballjahres – mit dem bitteren Ende für die Meenzerinnen, denn der HSV setzte den entscheidenden Treffer per Siebenmeter in letzter Sekunde.

Die Dynamites starteten furios, trieben das Tempo konsequent nach vorne und belohnten sich früh mit der 8:4-Führung. Die Abwehr agierte von Beginn an sehr engagiert, der Rückzug funktionierte hervorragend. Nach einer Zeitstrafe gegen Lena Feiniler zeigte sich Solingen jedoch routiniert, glich innerhalb von fünf Minuten zum 14:14 aus und ging mit einem knappen 15:16-Vorsprung in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel kam der HSV immer besser über den Kreis ins Spiel und setzte sich bis zur 42. Minute auf 20:24 ab. In dieser Phase hielt Aurora Kryeziu mit mehreren starken Paraden Mainz im Spiel. Im anschließenden 7:6 nutzten die Gastgeberinnen ihre Chancen deutlich besser: Anna Weidle traf mehrfach und stellte in der 48. Minute auf 24:24.
Trotz einiger Abspielfehler direkt in die Hände der Solinger Abwehr blieben die Dynamites dran und glichen in der 58. Minute erneut zum 27:27 aus. Nach einem Fehlwurf von Vanessa Brandt bot sich Mainz in der Schlussminute sogar die Chance zur Führung, doch der letzte Freiwurf unter Zeitspiel blieb im Block hängen. Bei 59:58 holte Solingen schließlich noch einen Siebenmeter heraus, den Deborah Spatz eiskalt zum 27:28 verwandelte.
Aus Trainersicht überzeugte die Mainzer Mannschaft vor allem mit einer sehr starken Abwehrleistung, die über weite Strecken des Spiels Stabilität und Aggressivität vereinte. Mutig und zugleich effektiv nutzten die Dynamites ihr 7:6-Spiel, erspielten sich dadurch zahlreiche gute Torchancen und blieben auch in schwierigen Phasen stets gefährlich. Der große kämpferische Einsatz sowie der unbedingte Siegeswille waren der Mannschaft in jeder Aktion anzumerken und trugen entscheidend dazu bei, immer wieder zurück ins Spiel zu finden. Besonders hervorzuheben ist zudem der effektive Rückzug, der über die gesamte Spielzeit hinweg viele einfache Gegentore verhinderte. Dabei ragten Lena Feiniler, Lena Thoß, Anna Weidle und Aurora Kryeziu als beste Mainzer Spielerinnen heraus.
Stimmen zum Spiel - Cheftrainer Jörg Schulze:
„Solingen hat eindrucksvoll bestätigt, warum es bereits fünf Punkte gegen Mannschaften aus den Plätzen 1–5 geholt hat. Ebenso wie wir unsere Kreisläuferinnen im Vergleich zur Vorwoche sehr gut in Szene setzen konnten, gelang dies Solingen über die gesamte Spielzeit. Durch einige Abspielfehler konnten wir in der Schlussphase leider nicht mehr in Führung gehen und Solingen entschied das Spiel in letzter Sekunde für sich.“
Ein Spiel, das alles hatte – nur leider nicht das Happy End aus Mainzer Sicht.
Durch die knappe Niederlage kam es zum Platztausch in der Tabelle, die Meenzer Dynamites rutschen auf Rang 7. Bereits am 04.01.2026 geht es auswärts in Leverkusen um die ersten Punkte des neuen Jahres.
Statistik
Endstand: 27:28 (15:16)
7-Meter: Mainz 2/3 – HSV 5/5
Zeitstrafen: Mainz 6 Minuten – HSV 10 Minuten
Zuschauer: 485
Aufstellung Mainz 05/Paraden/Treffer:
Tor: Aleksandra Orowicz (1. HZ-3P.,15,8 %), Aurora Kryeziu (2. HZ-7 P., 36,8 %)
Feld: Anna Weidle (3), Magda Probst, Christin Kühlborn (3/1), Christine Burgard (1), Nora Schulze, Rugile Bartaseviciute (2), Lena Feiniler (6), Marleen Kern (2), Lena Thoß (4), Melanie Grawe (1), Helena Rhein (2), Claire Ramacher (1), Juliane Specht (2/1)
Beste Gästespielerin: Deborah Spatz (11/5)