Meenzer Dynamites 09.05.2024 - 16:19 Uhr
NEUZUGANG MIT KLAREN VORSTELLUNGEN ZUR ERFÜLLUNG IHRES TRAUMS
Mainz 05 stattet österreichisches Top-Talent Juliane Specht mit Zweijahres-Vertrag aus
„Mit Juliane Specht gewinnen wir ein weiteres sehr vielversprechendes Talent, das den Sprung in die 2. Bundesliga in Deutschland schaffen möchte,“ berichtet die sportliche Leiterin Eva Federhenn. „Wir sehen sie als Perspektivspielerin mit besten Chancen, sich in den nächsten zwei Jahren bei Mainz 05 diesen Traum zu erfüllen. Den erforderlichen Ehrgeiz und die richtige Motivation bringt sie auf jeden Fall mit,“ freut sich Federhenn.
Trainerin Ilka Fickinger dazu: „ich freue mich, dass wir uns jetzt auch auf Rückraum links weiter verjüngen und mit Juliane, die eigentlich jeder nur „July“ ruft, eine dynamische und variable Rückraumspielerin bekommen. Sie verfügt über eine gute Dynamik, einen guten Wurf und ein gutes 1 gegen 1. Besonders imponiert hat mir Julys klare Vorstellung und Ihre Bereitschaft für Ihren Traum in der deutschen Bundesliga zu spielen. Noch dazu, wenn man bedenkt, dass sie ursprünglich aus Tirol kommt, einem Teil von Österreich, in dem der Handballsport nicht wirklich weit verbreitet ist.
Deshalb war der Weg zum Handball bzw. wie sie die Sportart lebt, wie die inzwischen 19-Jährige selbst berichtet, auch „ein äußerst kurvenreicher und untypischer.“ Nachdem ihre Schwester in der Schule mit Handball begann, fing die damals 11 Jährige ebenfalls Feuer. Dabei schreckte sie auch nicht ab, dass die erste Schulmannschaft neben ihr und einer Freundin nur aus Jungs bestand. Drei Jahre später hatte sich dann eine Mädchenmannschaft entwickelt, die gegen andere Schulmannschaften aus Österreich spielte. Schnell war klar, dass Schulsport Handball alleine July nicht reichte. Da es zu dieser Zeit keinen Verein in ihrer direkten Umgebung gab, schloss sie sich mit hohem Aufwand für den Trainings- und Spielbetrieb einem deutschen Verein nahe der Grenze zu Österreich an.
Die Unterstützung ihrer Familie war so groß, dass ein damaliger Trainer in Tirol zusammen mit ihren Eltern einen Verein gründete, um den sehnlichen Wunsch der dann 15-jährigen nach einem echten Verein zu stillen. „Mit 16 war für mich jedoch klar, ich will mehr,“ erzählt July. “Daher habe ich meine Familie und Freunde verlassen, um ins rund 500 km von meiner Heimat Tirol entfernte Graz auf eine Akademie mit Internat zu wechseln, mit Hoffnung meinem Traum ein Stück näher zu kommen. Die letzten drei Saisons habe ich nun bei HIB Handball Graz verbracht und eine große Entwicklung genossen bis hin zur 1. Bundesliga (WHA).“
Dies zeigte sich auch bei den allen Gesprächen und auch bei ihrem Probeaufenthalt in Mainz, wie Ilka Fickinger betont: „Man hat gespürt, wie ambitioniert sie ist und welch klare Vorstellungen sie in Ihrem jungen Alter bereits hat. Darauf freue ich mich sehr und hoffe, dass wir gemeinsam den nächsten Schritt in Ihrer noch sehr jungen Karriere gehen können. Aktuell ist July in der ersten österreichischen WHA Liga unterwegs und war dort bereits in der letzten und dieser Saison sehr erfolgreich. So wurde sie 2023 zur besten linken Rückraumspielerin der Österreichischen Meisterschaft 2023 gekührt und ins All Star Team berufen.“
Als Gründe, den weiteren Sprung jetzt bei Mainz 05 zu wagen, nennt July, dass „schon die Atmosphäre innerhalb der Mannschaft in Verbindung mit dem Trainerteam für mich wie ein optimaler Ort für die weitere Entwicklung wirkte. Mainz bietet mir eine tolle Möglichkeit um spielerisch ein neues Level zu erreichen und Ziele zu erreichen. Ich hatte das Gefühl von starkem Teamgeist und Motivation sofort gespürt und fühlte mich direkt wohl und gut aufgenommen in der Mannschaft.“
Den neuen persönlichen und sportlichen Herausforderungen wird sie sich wie schon beim ersten großen Sprung ins Handballinternat auch jetzt wieder stellen. „Der Wechsel von Österreich nach Deutschland stellt mich nicht nur als Spielerin vor neue Aufgaben, sondern auch privat stehen große Schritte bevor. Nach dem Wechsel in die Handball-Akademie nun erneut meine Engsten zu Hause verlassen zu müssen, daran wird man sich wohl niemals gewöhnen. Ich bin mir jedoch sicher dies wird mich in meiner Persönlichkeit weiter stärken.“
„Handballerisch freue ich mich ungemein auf eine neue starke Liga mit hohen Ansprüchen und einem Land mit wahnsinniger Liebe zum Handballsport. Ich bin mir der großen Herausforderung bewusst. Jedoch sind meine Motivation und meine Vorfreude noch um einiges größer, denn ich persönlich liebe es vor großen Aufgaben zu stehen und über sich hinaus zu wachsen.“
Ihr neues Team kann sich auf eine im positiven Sinne „Handballverrückte“ freuen, die „immer motiviert Mitspielerinnen ansteckt“ und täglich hart in allen Gebieten an ihrer weiteren Entwicklung arbeitet. Und auch außerhalb der Halle dreht sich ihr Leben um Sport: „so lange ich denken kann, auch wenn man Handball weglassen würde. Ich liebe es im Fitnessstudio zu trainieren oder joggen zu gehen. Auch meine vergangenen Jahre als Leistungsschwimmerin ziehen mich grundsätzlich immer wieder an die Gewässer. Grundsätzlich dreht es sich also fast immer um Bewegung. Bleiben hin und wieder ein paar Momente ohne Sport bin ich ein kreativer Mensch und höre unglaublich gerne Musik.“
Steckbrief Juliane Specht:
Positionen: Grundsätzlich linker Rückraum, variabel auch auf Rückraum rechts
Größe: 170cm
Geburtstag: 06.02.2005
Letzte größte persönliche Erfolge:
Wahl zur besten linken Rückraumspielerin der Österreichischen Meisterschaft 2023 (All Star Team)
Ehrenpreis im Bereich Sport des Internationalen Pierre de Coubertin Komitees 2023
bisherige Vereine: KMH Reutte, SG Kempten-Kottern, HIB Handball Graz
(Bilder: HIB Graz - Manfred Eibl)