Meenzer Dynamites 06.05.2024 - 10:27 Uhr
„Hätte, hätte Fahradkette bringt nichts“
Mit einem Rumpfkader, bei dem die Zahl der Ausfälle die Zahl der aktiv einsatzfähigen Spielerinnen überschritt, unterlagen die Meenzer Dynamites dem VfL Waiblingen mit 18:29 (6:17) deutlich. Durch die Niederlage der Kurpfalz Bären als aktuellem Tabellenzwölften (Relegationsplatz) und sieben Punkten Vorsprung der Mainzerinnen bei verbleibenden drei Spielen ist der Klassenerhalt bereits geschafft.
05-Trainerin Ilka Fickinger hatte in der Kaderliste beim Thema Einsatzfähigkeit in der Nein-Spalte plötzlich mehr Namen als in der Ja-Spalte. Zu den vier Langzeitverletzten Christin Kühlborn, Elisa Burkholder, Neele Orth, Melanie Grawe kamen beim letzten Auswärtsspiel in Nürtingen noch Amelie Gilanyi (Anriss der Achillessehne) und Rugile Bartaseviciute (privat verhindert) hinzu. Am Spieltag mussten sich dann auch noch Leah Schulze und Claire Ramacher krank bzw. als nicht spielfähig melden. Und im Spiel kam dann leider noch der Ausfall von Hannah Kamp (krankheitsbedingt) hinzu. Summe Ausfälle neun Spielerinnen!
Mit Simone Karl, Julie Jacobs, Saskia Wagner, Anna Weidle, Saskia Fackel, Lena Thoß und den beiden Torhüterinnen verblieben dann lediglich aus Spielerinnen aus dem Kader der 1. Mannschaft. Ergänzt wurde die Aufstellung durch die Perspektivspielerin Nora Schulze und die 2. Mannschaftsspielerin Lizzy Sülzle (2. Mannschaft). Summe Einsatzfähig acht Spielerinnen!
Bis zum 2:2 sah Ilka Fickinger ihr Team noch im Spiel. Auf beiden Seiten gab es einige technische Fehler, doch dann kamen auf Mainzer Seite dann wieder zu viele Fehlwürfe dazu. „Wie schon bei der Auswärtsniederlage in Nürtingen leisteten wir uns zu viele Fehlwürfe. Diesmal waren es dabei insgesamt acht 100%ige Torchancen, was bei der gut aufgelegten Celina Meissner im Waiblinger Tor zu insgesamt 16 Paraden und 61,85 % Quote beitrug.“
Auf der Anzeige spiegelte sich das in einem zwischenzeitlichen 2:10 (20. Minute) wieder und die Verunsicherung auf Mainzer Seite war deutlich zu spüren. Bis zur Halbzeit ging es so weiter und es stand ein ernüchternder 6:17 Halbzeitstand im Spielverlauf. „Unser Spiel war im Angriff einfach zu ausrechenbar,“ so Ilka Fickinger in der Analyse. „Saskia Fackel übernahm viel Verantwortung und versuchte es mit einigen Rückraumwürfen, die Waiblingen oft gut abwehren konnte, weil unser Spiel im Angriff einfach zu vorhersehbar war und uns die Alternativen fehlten, um insbesondere aus dem Rückraum die Waiblinger Abwehr vor mehr Aufgaben zu stellen.“
„Wir hatten uns für die 2. Halbzeit viel vorgenommen,“ so die Trainerin weiter. „In der Abwehr haben wir auf eine 5:1 Abwehr umgestellt und konnten dadurch die 2. Halbzeit mit 12:12 ausgeglichen gestalten. Hier machte Nora Schulze erneut einen guten Job, auch Lizzy Sülzle spielte erfrischend auf und übernahm Verantwortung und belohnte sich dafür mit zwei schönen Rückraumtoren.“
„Sehr erfreulich war die Leistung von Simone Karl in der 2. Halbzeit - durch den kurzfristigen Ausfall von Hannah Kamp nach den ersten 30 Minuten - wechselte Simone die Außenseite und konnte aus der 5:1 Abwehr mehrere gute Bälle abfangen und per Tempogegenstoß verwandeln und traf auch aus der Position gut.“
„Letztendlich sind wir natürlich sehr enttäuscht über den Spielverlauf, da wir uns auch - trotz der vielen Ausfälle - viele Torchancen erarbeiten konnten, aber uns die Chancenverwertung diesmal leider noch früher in Bredouille gebracht hat,“ bestätigt Ilka Fickinger den sportlichen Ehrgeiz ihres Teams, „hätten wir unsere Chancen in der Phase von 2:2 auf 2:10 genutzt, wäre es spannender geworden. Wir hätten mehr Ruhe gehabt und Waiblingen wäre aufgrund des eigenen Tabellenplatzes eventuell auch nervöser geworden. Aber „hätte hätte Fahrradkette“ bringt uns nichts, wir arbeiten weiter und lassen uns durch solch einen Ausrutscher unsere guten Leistungen der Saison nicht kaputt machen. Jetzt hoffen wir erstmal, dass viele der ausgefallenen Spielerinnen wieder schnell zur Mannschaft zurückkehren und wir die letzten drei Spiele positiv gestalten können.“
Statistik:
Natascha Krückemeier (1.-30.-1 Treffer) Lena Schmid (31.-60.) – Tor
Anna Weidle (1), Nora Schulze (1), Julie Jacobs, Saskia Fackel (6), Lena Thoß (1), Hannah Kamp, Simone Karl (4), Saskia Wagner (2/2), Lizzy Sülzle (2)
7-Meter: MZ05 2/2 – VfL 3/4
Zeitstrafen: MZ05 5 – VfL 4
Zuschauer: 150