Herzschlagfinish im Derby-Krimi
Quasi in der Schlusssekunde erzielen die 05erinnen durch Neuzugang Jule Polsz den Siegtreffer in einem stimmungsvollen und emotionalen Derby vor toller Kulisse und sorgen für den finalen rot-weißen Jubel.
Für Cheftrainerin Ilka Fickinger war es das erste Mainzer Heimspiel-Derby nach der Übernahme der 05erinnen und für sie war es einfach schön „das Stadtderby auch mal bei uns mitzuerleben. Vor der tollen Kulisse eines ausverkauften Hauses wollten wir die Stimmung in der Halle genießen.“
Von der ersten Sekunde an bestimmten zunächst die Abwehrreihen das Geschehen. Das sah auch die Trainerin so: „mit der Abwehr, insbesondere in den ersten 17 Minuten, war ich sehr zufrieden. Wir haben sehr agil und variabel reagiert und haben den wurfgewaltigen Rückraum von Bretzenheim frühzeitig und gut unter Druck gesetzt, so dass wir Würfe aus nicht optimalen Situationen provoziert haben. Auch konnten wir uns, nach anfänglichen Schwierigkeiten, nach und nach bis auf 6:2 absetzen.“
Dann kamen die Bretzenheimerinnen besser ins Spiel. Was aber auch von den Fehlern der 05erinnen begünstigt wurde. “Nach dieser Führungsphase kamen zur guten Abwehr leider zu viele eigene technische Fehler und schlechte Abschlüsse hinzu, so dass Bretzenheim sich nach und nach wieder herangekämpft hat,“ beschreibt die Trainerin.
Mit einem ausgeglichenen 10:9 für Mainz 05 ging es in die Halbzeitpause. „Wir haben uns vorgenommen, mehr Konsequenz im Angriffsspiel an den Tag zu legen,“ so Ilka Fickinger. Aus dem sich in der Folge entwickelnden offenen Schlagabtausch entwickelte sich für die Fans beider Teams ein Krimi, der eines solchen Derbys würdig war.
Zehn Minuten vor Schluss konnten sich die 05erinnen mit drei Toren zum 20:17 absetzen und auch die 5:1 Abwehr stand sehr gut in der 2. Halbzeit. Und auch gut fünf Minuten vor dem Abpfiff hatte diese Führung mit 21:18 noch Bestand. Aber die Partie war noch nicht entschieden. „Nach dieser 3 Tore Führung hatten wir einige Angriffe ohne Torerfolg und auch da ließ Bretzenheim nicht locker und kämpfte sich bis auf das 22:22 Unentschieden heran,“ so Ilka Fickinger in der Nachschau. „Mit dem verbliebenen Team-Timeout 30 Sekunden vor Schluss besprachen wir die letzte Angriffsaktion und wollten vor allem den Ball keinesfalls wieder hergeben. Zwei Sekunden vor Schluss netzte unser Neuzugang Jule Polsz, nach einem guten Pass von Anna Weidle auf Rechtsaußen zum Endstand 23:22 ein und sorgte für Jubel pur.“
„Es war ein sehr glücklicher Erfolg mit viel Licht und Schatten, aber schön zu sehen, dass wir nie aufgegeben haben und immer an einen Sieg geglaubt haben. Aber auch ein großes Lob an Bretzenheim, die sich auch zu keinem Zeitpunkt im Spiel aufgeben und über das Kollektiv kommen. An dieser Stelle auch gute Besserung an die verletzte Carina Gangel.“
Statistik:
23:22 (10:9)
Aufstellung/Tore:
Tabea Coors (1.-30.), Alicia Simonelli (31.-60.) - Tor; Anna Weidle (1), Magda Probst (2), Christin Kühlborn (1), Nora Schulze, Jule Polsz (8), Leah Schulze, Simone Karl, Melanie Grawe (1), Neele Orth (3), Emma Althaus, Saskia Wagner (6/4), Claire Ramacher, Rugile Bartaseviciute (1), Specht.
7-Meter: MZ05 4/5 – TSG 4/4
Zeitstrafen: MZ05 4 min – TSG 10 min
Zuschauer: 495