Meenzer Dynamites 25.03.2024 — 20:03 Uhr

Glücklicher Sieg in Regensburg

In einem dramatischen Finish drehen die Meenzer Dynamites einen Dreitore-Rückstand und holen sich im Herzschlagfinale 14 Sekunden vor Schluss noch den 26:25 (15:18) Sieg im „Bunker“

Anna Weidle macht den Deckel drauf (Archivbild Ralf Bilo)

Wie erwartet, war es das schwere Auswärtsspiel in „Bunker“ in der Domstadt Regensburg. Im Bus war viel Platz, den letztlich traten neun einsatzfähige Feldspielerinnen und eine Torhüterin den Weg nach Bayern an. Da die 2. Mannschaft auswärts in Köln gefordert war, konnten die Perspektivspielerinnen Claire Ramacher und Nora Schulze, sowie Torhüterin Alicia Simonelli nicht mit nach Regensburg reisen.

„Aus dem Heimsieg gegen Kirchhof in ähnlich angespannter Personalsituation haben wir viel Selbstbewusstsein getankt und wussten, dass immer Alles möglich ist,“ war Trainerin Ilka Fickinger sicher, und bestätigte auch direkt, dass ihr Team „mit dieser Einstellung auch in das Auswärtsspiel beim bis dahin punktgleichen ESV 1927 Regensburg gegangen ist.“

Die Mainzerinnen starteten ordentlich ins Spiel und konnten bis zum 14:14 auch ab und an in Führung gehen. Regensburg agierte mit einer sehr offensiven 6:0 Abwehr gegen die Mainzer Rückraumspielerinnen. Hier übernahm insbesondere Saskia Fackel in der 1. Halbzeit viel Verantwortung und nutzte den aus der offensiven Abwehr resultierenden Raum, um alle Ihr sieben Tore in der 1. Halbzeit zu erzielen.

Zu Ende der ersten Halbzeit unterliefen dann aber einige leichte Ballverluste, die Regensburg zu einfachen Gegentreffern einluden und auf 18:14 wegzeihen ließ. Rugile Bartaseviciute erzielt dann aber noch 4 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff auf 18:15.

Ilka Fickinger und Team schworen sich auf die folgende 2. Halbzeit ein: „Uns war bewusst, dass wir diesen 3 Tore Rückstand noch drehen können.“ Es sollte dann aber noch weitere 20 Minuten dauern, bis die Mainzerinnen beim 24:23 (49.) wieder auf ein Tor herankamen. Was aber auch an den vergebenen 100 %ige Torchancen lag, hier verhinderten je zwei vergebene Tempogegenstöße und 7m, sowie ein freier Wurf auf das leere Tor eine frühere Führung.

„Im Moment habe ich allerdings nie das Gefühl, dass die Köpfe runtergehen, im Gegenteil. Die Mädels machen immer weiter und haben eine absolut positive Körpersprache. Das ist es, was wir möglichst lange konservieren wollen,“ so die stolze Trainerin.

Was in der Crunchtime folgte, belegte dies eindrucksvoll. Selbst der Komplett-Ausfall der Hallenuhr nebst Ersatzuhr in der 52. Minute brachte die Mainzerinnen nicht aus der Ruhe. Das 25:23 knapp sieben Minuten vor dem Ende sollte der letzte Regensburger Treffer sein. Julie Jacobs verwandelte auch die nächsten beiden Mainzer 7-Meter sicher und erzielte dreieinhalb Minuten vor Abpfiff den Ausgleich. Dann hielt Lena Schmid den Strafwurf von Franziska Peter und Ilka Fickinger holte ihr Team bei Spielzeit 59:13 zum letzten Team-Timeout. Und die vorgegebene Marschrichtung war goldrichtig.

Die Mainzerinnen blieben geduldig und 14 Sekunden vor Abpfiff nutzte die junge Anna Weidle einen Abwehrpatzer, zog unter Druck des Zeitspiels mit ihrer vollen Schnelligkeit aufs Tor und verwandelte abgezockt zum 26:25 für Mainz. Den letzten Regensburger Angriff über die zuvor so treffsichere Rechtsaußen vereitelte Torfrau Lena Schmid ebenso nervenstark. Danach ertönte der Schlußpfiff und mündete in Mainzer Jubelsprünge und Freudentaumel.

Ilka Fickinger blickt bei aller Freude über die Auswärtspunkte bereits auf den kommenden Aufgaben: „Es folgen noch acht schwere Spiele in dieser Saison, aber wir wollen alles tun, um bis zum letzten Saisonspiel voll durchzuziehen. Am kommenden Samstag spielen wir wieder zuhause in der Oberstadt gegen den HC Leipzig. Das Hinspiel konnten wir für uns entscheiden. Leipzig hat sich enorm entwickelt und schafft es nach dem Trainerwechsel das eigene Potenzial besser abzurufen. Vielleicht sind ja mit unserem aktuellen Spirit und Euch im Rücken die nächsten 2 Punkte möglich. Ich weiß, dass die Mannschaft dazu alles investieren wird. Wir freuen uns.“

Statistik:
Lena Schmid-Tor;
Anna Weidle (2), Amelie Gilanyi (2), Rugile Bartaseviciute (6), Leah Schulze (3), Julie Jacobs (3/3), Saskia Fackel (7/2), Lena Thoß (1), Simone Karl (1), Saskia Wagner (1)

7-Meter: ESV 1/2 - MZ05 5/7

Zeitstrafen: ESV 4 - MZ05 2

Zuschauer: 300