Da können wir nicht schweigen …
Stellungnahme zu den Vorwürfen gegen André Fuhr
Die Berichterstattung in verschiedenen Medien zum langjährigen Handballtrainer André Fuhr und die Erfahrungsberichte von Spielerinnen wühlen auch uns als Handballerinnen des 1. FSV Mainz 05 auf. Die im Raum stehenden Vorwürfe schockieren uns. Wir fragen uns, wie es im professionellen Sport und in unseren Strukturen passieren kann, dass potenzielle Missstände so lange unerkannt und unerwähnt bleiben.
Die betroffenen Verbände und die Vereine sind aus unserer Sicht aufgefordert, die Vorkommnisse dringend und vor allem umfassend aufzuklären, auch um eine klare Faktenlage zu schaffen. Und es ist wichtig in diesem Zusammenhang die eigenen Strukturen und die internen Kommunikationswege zu hinterfragen, damit Missstände in Zukunft leichter entdeckt und benannt werden können. Das sind wir allen Spielerinnen und unserem Sport schuldig.
Wir als Handballabteilung von Mainz 05 stellen uns die Frage, welchen Beitrag wir leisten können, um etwaige Fehlentwicklungen frühzeitig zu erkennen. Zunächst wollen wir ausdrücklich Spielerinnen unterstützen, sich an Vertrauenspersonen im Verein zu wenden und vermeintliche Missstände offen anzusprechen und nicht unter den Tisch zu kehren. Unsere Solidarität gilt hier ausdrücklich den betroffenen Spielerinnen, die mutmaßlich auch gegen Widerstände ihre Konsequenzen gezogen haben. Sie müssen nun den vollen Rückhalt der Handballgemeinschaft spüren.
Jeder von uns ist aufgefordert, im Sport eine Kultur des Vertrauens zu schaffen, in der jede Form von Gewalt keinen Platz findet und eine positive Atmosphäre zur Leistungsbereitschaft besteht. Das ist eine große Verantwortung insbesondere für Funktionäre in Verbänden und Vereinen und für Trainer und Trainerinnen, die in der Nachwuchsarbeit beginnt und selbstverständlich auch im Leistungssport gilt.
für die Handballabteilung des 1. FSV Mainz 05
Eva Federhenn
Sportliche Leitung