Dynamites mit herbem Rückschlag
Nach Fünf-Tore-Vorsprung verlieren die Dynamites 31:33 (19:16) gegen den direkten Konkurrenten.

Die Handballerinnen des 1. FSV Mainz 05 haben ihr Heimspiel gegen den MTV Heide mit 31:33 (19:16) verloren und sind somit punktgleich mit dem ersten Abstiegsplatz.
Die Dynamites begannen furios: Sophia Michailidis, Elisa Burkholder und Franziska Fischer - mit einem Gegenstoßtor - trafen zum 3:0. Schon in der 3. Minute nahm Heide die erste Auszeit, kam mit konzentrierterem Handball auch direkt auf 3:2 heran. Doch Sophia Michailidis legte nach zum 4:2 (4.) und 6:4 (8.). Die 05erinnen versuchten, mit schnellem Kreuzen die Abwehr auseinander zu spielen, führten nach zehn Minuten mit drei Toren, durch ein Tor von Melanie Grawe in einer Fünf-gegen-Fünf-Phase bald mit 9:5, nach einem erweiterten Gegenstoß, erfolgreich abgeschlossen wiederum durch Michailidis, mit 10:6 (12.).
MTV-Trainer Helge Thomasen nahm darauf nach nicht mal einer Viertelstunde schon seine 2. Auszeit. Weil Nina Kolundzic einen Siebenmeter hielt und Elisa Burkholder in Unterzahl traf, stand es kurz darauf 11:6, nach Ballgewinnen in der Abwehr und gutem Zusammenspiel mit dem Kreis durch Michailidis 13:8 (17.). Durch zwei Siebenmeter verkürzte Heide auf 13:10 (18.). Aber der Drei-Tore-Vorsprung blieb und wuchs nach der ersten Mainzer Auszeit: Sechs Siebenmeter, ergaben ein 17:12, das die Gäste bis zur Halbzeit auf 19:16 verkürzten. Ausschlaggebend für das starke Mainzer Offensivergebnis war das gute Zusammenspiel mit Kreisläuferin Sophia Michailidis und deren Treffsicherheit.
Die zweite Hälfte begann hektisch mit einem vergebenen Siebenmeter von Heide und technischen Fehlern der Dynamites. Eine Weile hielt die Führung noch: 20:18 fünf Minuten nach der Pause, 23:20 nach zehn. Doch Heide blieb immer dran, kam in der 42. Minute auf 23:22, in der 45. Minute auf 25:24 heran und glich in der 48. Minute durch einen Siebenmeter von Lisa Olf erstmals aus.
Das Spiel stand nun auf Messers Schneide und die Dynamites taten sich zusehends schwerer gegen die gegnerische Abwehr. Heide gelangen dagegen immer wieder relativ einfache Tore. Ein paar Mal gingen die Mainzerinnen noch in Führung: Melanie Grawe traf zum 27:26 (51.), den jeweiligen Ausgleich konterten die Dynamites auch noch mit dem 28:27 und 29:28 (53.).
In den letzten Minuten aber kippte die Partie endgültig. Marie Pfleiderer brachte Heide in der 55. Minute erstmals in Führung, Mainz nahm sofort die Auszeit. In der letzten Phase glich Anna Weidle noch mit zwei energischen 1:1-Aktionen zweimal aus. Doch Heide blieb konsequent im Angriff, ging immer wieder in Führung: 29:30 (57.), 30:31 (58.). Und zog nach der letzten Auszeit (57:46 Minuten) davon: Das 32:30 war wohl schon die Voreintscheidung und die Dynamites reagierten verunsichert, machten einen technischen Fehler beim Anwurf, kassierten postwendend das 30:33. Die anschließende rote Karte für Ivana Raickovic und der Siebenmetertreffer durch Saskia Wagner zum 31:33-Endstand reichten nicht mehr für das Minimalziel, wenigstens einen Punkt, um einen Vorsprung auf Heide zu behalten.
Helge Thomsen war danach zufrieden. “In so einer wichtigen Partie haben wir heute die Nerven bewahrt. Man hat gesehen, dass die Mainzerinnen in der entscheidenden Phase Fehler gemacht haben. Am Ende waren wir sicherlich der glücklichere Gewinner. Wir haben heute bewiesen, dass wir in diese Klasse gehören – das wollen wir auch in den letzten Spielen bestätigen.“
Völlig niedergeschlagen war dagegen Dynamites Trainerin Niki Nagy. „Mir fehlen die Worte. Wir hatten uns so auf das Spiel konzentriert – und dann kommen wieder diese letzten Minuten, in denen wir den Sieg hergeben. Wir sind alle sehr enttäuscht und können uns nur bei der tollen Unterstützung der Fans bedanken. Jetzt werden wir uns auf Mittwoch in Bremen vorbereiten.“ Es wird das erste von vier verbleibenden Spielen, um dem Abstieg zu entgehen. Wuppertal und Aldekerk stehen bereits als Absteiger fest, Heide steht immer noch auf dem letzten offenen Abstiegsplatz, hat den direkten Vergleich gegen Mainz verloren, nur noch zwei Möglichkeiten, weitere Punkte zu holen, einen freilich gegen den Tabellenletzten. Es bleibt interessant.
Aufstellung und Torschützinnen für Mainz:
N. Kolundzic, Schäfer, Gilanyi, Burkholder (5),Fischer (4), Michailidis (7), Wagner (6), Jacobs (1), N. Schulze, Karl (1), Güter, Sülzle, Grawe (3), Kleinjung, Weidle (2), Großheim (3)
Beste Torschützinnen für Heide:
Brun (10/6), Pfleiderer (10), Kretschmann (5).