Volltreffer für den Spitzensport in Mainz und Rheinhessen

Bereits lange vor dem Anpfiff herrschte in der Sporthalle des Gymnasiums Oberstadt beste Stimmung. Im Foyer hatten die Verantwortlichen der „Meenzer Dynamites“ ein Public Viewing organisiert, bei dem Spielerinnen und Fans beider Klubs gemeinsam den Halbfinalsieg der Deutschen Nationalmannschaft bei der Heim-Weltmeisterschaft gegen Frankreich verfolgten. Nach dem größten Erfolg des DHB-Teams seit fast 20 Jahren war der perfekte Rahmen für einen besonderen Handballabend geschaffen.

Rund 500 Zuschauerinnen und Zuschauer füllten die Halle und sorgten für eine mitreißende Atmosphäre. Sportlich setzte sich die favorisierte HSG Bensheim/Auerbach am Ende mit 31:24 (15:11) durch, doch das Ergebnis rückte angesichts des Spielverlaufs und des Benefizcharakters schnell in den Hintergrund.

Favorit setzt sich durch

Wie erwartet bestimmte die HSG Bensheim/Auerbach von Beginn an den Spielrhythmus und demonstrierte ihr schnelles und effektives Tempogegenstoß-Spiel, neben der HSG Blomberg-Lippe hier aktuell das Maß aller Dinge in der 1. Bundesliga. Die Mainzerinnen hingegen benötigten einige Minuten, um in die Partie zu finden. Nach drei Wochen aktiver Pause mit dem Schwerpunkt auf Kraft und Ausdauer, nahezu ohne Ballarbeit und erst zwei Handball-Trainingseinheiten, war der fehlende Rhythmus zunächst spürbar – während Bensheim bereits eine Woche früher in die Spielvorbereitung gestartet war.

Nach einem 1:4-Rückstand arbeitete sich der 1. FSV Mainz 05 jedoch über mehrere gelungene Aktionen im eigenen Tempo-Gegenstoß auf 4:5 heran und zeigte, dass man sich dem Bundesligisten keineswegs kampflos ergeben wollte. Bis zur Pause setzte sich Bensheim allerdings wieder auf vier Tore ab. Mehrere Fehlpässe im Mainzer Angriffsspiel verhinderten ein engeres Halbzeitergebnis.

Auch in der zweiten Halbzeit boten beide Teams den Zuschauerinnen und Zuschauern sehenswerte Angriffe, klasse Treffer und hohes Tempo. Mit einer offensiven 5:1-Deckung kämpften sich die Mainzerinnen noch einmal auf 18:20 heran. Maßgeblichen Anteil daran hatte Torfrau Aurora Kryeziu, die mit zahlreichen Paraden ihr Team im Spiel hielt und zur auffälligsten Akteurin auf Mainzer Seite avancierte.

In der Schlussphase schaltete der Bundesligist jedoch nochmals ein bis zwei Gänge hoch und nutzte seine individuelle Klasse konsequent aus. Am Ende stand ein verdienter 31:24-Erfolg für die Flames aus Bensheim/Auerbach.

Fokus im Spiel auf Entwicklung und neue Elemente

Für Mainz 05 stand im Rahmen des Benefizspiels weniger das Ergebnis als vielmehr der sportliche Erkenntnisgewinn im Vordergrund. Cheftrainer Jörg Schulze zog entsprechend ein positives Fazit: „Wir hatten im Rahmen dieses Benefizspiel zugunsten der Mainzer Sportstiftung vor, wieder ins Spielen zu kommen und einige neue Elemente wie das Spiel mit zwei Kreisläuferinnen zu testen. Dies ist uns sehr ordentlich gelungen. Im Angriff haben wir sicher einige technische Fehler zu viel produziert, was aber durch unsere ‚Ballpause‘ erklärbar ist. Insgesamt war die Veranstaltung eine runde Sache und eine sehr gute Werbung für den Damenhandball.“

Spendensumme übertrifft alle Erwartungen

Neben dem sportlichen Teil überzeugte vor allem das Ergebnis für den guten Zweck: Insgesamt kamen 6.717,72 Euro zugunsten der Sportstiftung Mainz und Rheinhessen zusammen. Die Stiftung wird im Sommer 2025 gegründet und soll junge Talente bei der dualen Karriereplanung unterstützen, um Schule, Ausbildung, Studium und Leistungssport besser miteinander zu vereinbaren. Sämtliche Einnahmen aus Eintrittsgeldern, einer Auktion sowie aus Spendenboxen fließen in die Stiftungsarbeit.

Ein besonderes Highlight war das Speedshot-7-Meter-Wurfduell in der Halbzeitpause. Mit großer Unterstützung des Wormser Schmierstoffherstellers ROWE wurden dabei allein 3.500 Euro gesammelt.

Prominent besetzt waren auch die Zuschauerränge: Neben Oberbürgermeister Nino Haase und Bischof Peter Kohlgraf zeigten unter anderem Handball-Legenden wie Henning Fritz und Jan-Olaf Immel ihre Unterstützung für die Sportstiftung. Durch den Livestream der VRM erhielt das Benefizspiel zudem eine überregionale Reichweite.

Herzensangelegenheit für die Region

Eva-Maria Federhenn, Managerin der Handballfrauen von Mainz 05 und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende des Vereins, betonte die Bedeutung des Abends:
„Ein wunderbarer Abend für den Frauenhandball in der Region und das Ganze noch für den guten Zweck, die neue Sportstiftung. Ich bin sicher, wir konnten viele neue Zuschauerinnen und Zuschauer für diesen begeisternden Frauenhandball gewinnen.“

Auch Stiftungsinitiator Hans Beth zeigte sich hochzufrieden:
„Danke an die Meenzer Dynamites und hier stellvertretend an Eva Maria Federhenn und Karl-Heinz Elsässer für die tolle Zusammenarbeit. Einmal mehr ist auf die Mainzer Sportwelt Verlass und auch die erreichte Spendensumme ist einfach nur fantastisch und gibt uns Schwung sowie Zuversicht für künftige Projekte.“

Abschließend erklärte Dr. Alexandra Kohlmann, geschäftsführende Gesellschafterin der ROWE Gruppe:
„Veranstaltungen wie diese zeigen, dass wir mit unserem Engagement im Sport und der Region genau richtig sind. So viel Leidenschaft, so viel Herz und das alles für die gute Sache – das sind die Botschaften, die es in der heutigen Zeit braucht und die uns Mut machen. Wir sind sehr stolz, einen Teil zum erfolgreichen Start der Sportstiftung beigetragen zu haben und werden uns auch in Zukunft für die Talente in unserer Region stark machen.“